Ernährung
Bis zur Sommerruhe 2020 habe ich meine Tiere während der aktiven Zeit fast täglich gefüttert und ab und zu auch mal einen Tag die Fütterung ausfallen lassen. Seit Beginn der neuen Saison (nach der Sommerruhe 2020) bin ich dazu übergegangen auch in der aktiven Zeit nur jeden zweiten, manchmal sogar nur jeden dritten Tag frisches Grün zu füttern und ansonsten weiterhin getrocknetes Futter anzubieten. Die Portionen für meine 5er-Gruppe sind in etwa von der Menge her eine Handvoll. Solange draußen verfügbar, füttere ich ausschließlich frische Wildkräuter. Getrocknetes Futter (aus getrockneten Wildkäutern) steht den Tieren das ganze Jahr über immer zur Verfügung. Sind keine frischen Wildkräuter mehr draußen verfügbar, füttere ich angefeuchteten Romanasalat, Chicoree und/oder Endivie, welche ich mit getrockneten Wildkräutern bestreue, um das Futter in seinem Nährstoff- und Rohfasergehalt gehalt aufzuwerten. Auch Blüten oder Blätter von Weihnachtskakteen (Schlumbergera spec.), Dreimasterblume (Tradescantia spec.) oder Kriechendes Schönpolster (Callisia repens – auch bekannt als "Golliwoog®") werden sehr gern von meinen Tieren gefressen. Während der Sommerruhe stehen ausschließlich getrocknete Wildkräuter und Blüten als Nahrung zur Verfügung.
Einige Beispiele für Futterpflanzen, die in meinem Garten wachsen. Ausführliche Informationen zu einer Vielzahl an weiteren Futterpflanzen finden Sie im Buch "Landschildkröten - Futterpflanzen" von Diplom-Biologin Ricarda Schramm.
In einer Ecke des ersten Terrariums hatte ich einen kleinen "Kräutergarten" angelegt, in dem ich mit Beginn der Aktivitätszeit immer wieder Futterpflanzen ausgesät hatte, leider hat sich das nicht lange gehalten und ich bin auf das aussäen in Pflanztöpfen übergegangen. So kann ich auch im Winter zusätzlich zu den Salaten gesunde frische Wildkräuter anbieten, wenn ich draußen gar nichts mehr finde.
Als Kalziumlieferant steht den Tieren jederzeit Sepiaschale in verschiedenen Formen zur Verfügung (gemahlen, geraspelt, gestückelt oder im Ganzen). Auch reines Algenkalkpulver ohne Vitaminzusätze kann zur Kalziumversorgung angeboten werden. Besonders Schlüpflinge und Jungtiere nehmen das Algenkalkpulver zumeist besser an als pulverisierte Sepiaschalen. Warum Kalzium so wichtig für ein gesundes Panzerwachstum ist, erfahren Sie verständlich und ausführlich erklärt im Buch.
Das Futter wird auf einer Schieferplatte gereicht. von der Verwendung von Schalen habe ich mittlerweile Abstand genommen. Die Tiere urinieren oder koten gern mal beim Fressen, was dann in der Schale das Futter stark verunreinigt hat, da alle immer in der Schale herumgeklettert sind. Die Schieferplatte wird in regelmäßigen Abständen zur Reinigung und Desinfektion aus dem Terrarium genommen, mit sprudelnd kochendem Wasser übergossen und anschließend 15 Minuten im Backofen bei 250 °C erhitzt. Zur Ernährung gehört auch der Wasserhaushalt, sprich das Trinken. Meine Tiere trinken in den frühen Morgenstunden das angebotene Wasser aus dem Muldenstein und während der simulierten Regenschauer das von den Pflanzen, Steinen oder Artgenossen abperlende Wasser. Zweimal im Jahr, mit dem letzten Regenschauer vor der Sommerruhe und direkt nach der Sommerruhe, bade ich meine Tiere. Dabei trinken sie ebenfalls ausgiebig. Weitere Bäder bekommen meine Kleinmanni nur, wenn ich das Gefühl habe, dass es notwendig ist, zum Beispiel aus medizinischen Gründen.
Wichtige Informationen über die Nährstoffzusammensetzung des Futters, Nahrungsergänzungsstoffe, Wasserhaushalt usw. haben Ricarda Schramm und ich für Sie in unserem Buch zusammengestellt.